Veranstaltungsreihe 2022-23

Montag, 17. Oktober 2022, 17:15 bis 18:30 Uhr

Einführungsvorlesungen auf Englisch:

  • Ecosystem restoration - from global challenge to local implementation
    Prof. Dr. Beate Jessel, Department of Environmental Systems Science, WSL
  • Agroecology: a transformative vision for sustainable food and agriculture
    Prof. Dr. Johanna Jacobi, Department of Environmental Systems Science, Agrarökologische Transitionen  

ETH Zürich, Rämistrasse 101, Auditorium Maximum (HG F30)

09. Januar 2023, 13:15 bis 17:00 Uhr

Koordination: Mathieu Lévesque und Anna Neycken (Waldbau, ETHZ)

Die Frühlings- und Sommertrockenheit im Jahr 2018 war die längste und trockenste Dürreperiode seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Mitteleuropa. Der fehlende Regen und die anhaltende Hitze setzten vielen Baumarten stark zu. Ganz besonders die Buche (Fagus sylvatica L.) litt unter der Dürre und reagierte im Sommer 2018 in vielen Gebieten mit Blattverfärbungen und verfrühtem Laubfall. Dies verlieh vielen Buchenwäldern ein herbstliches Aussehen mitten im Sommer. In den Folgejahren zeigten mehr als die Hälfte der betroffenen Buchen dürre Äste (Kronenmortalität) und einige der Bäume starben komplett ab.
Dies gibt Anlass zur Sorge, insbesondere weil die Buche eine der am weitesten verbreiteten und wirtschaftlich wichtigsten Laubholzarten in Mitteleuropa ist. Da in der Zukunft mehr Trockenheitsextreme und Hitzeperioden erwartet werden, stellt sich somit immer häufiger die Frage, wie es um die Zukunft der Buche in den europäischen Wäldern steht. Wie gross waren die Auswirkungen der 2018er Dürre auf den Buchenbestand? Ist der frühe Laubfall ein Schwächezeichen oder vielleicht doch ein Schutzmechanismus? Wird die Buche in Zukunft komplett aus unseren Wäldern verschwinden? Wie kann die Waldbewirtschaftung auf die zunehmend schwierigen Umstände reagieren? Diese Fragen und mehr werden aus ökologischer, forstlicher und praktischer Sicht untersucht.

ETH Zürich, Universitätstrasse 16, CHN C14

16. Januar 2023, 14:15 bis 17:45 Uhr

Koordination: Andreas Rudow (Waldökologie, ETHZ)

Die Anpassung unserer Waldbaumarten an den Klimawandel treibt die gesamte Waldbranche um. Klar möchten wir wissen, welche Baumarten sich wo wie gut behaupten können. Doch zur Beantwortung solcher Fragen fehlt es uns an Wissen, und vereinfachte mechanistische Modelle greifen teils zu kurz. Grund dafür ist erstens die Vielschichtigkeit und Langfristigkeit der wirkenden Anpassungsmechanismen und zweitens die Überlagerung der Anpassung durch vielfältigste biotische Interaktionen, angefangen bei der Konkurrenz zwischen den Baumarten, über die Wirkung von Pathogenen und Fressfeinden, bis hin zu vielfältigen Kooperationen mit anderen Arten wie beispielsweise Myhorrhizapilzen. Angesichts der enormen Komplexität benötigen wir Erkenntnisse aus systematischem grossangelegtem Monitoring. Das Kolloquium möchte Verständnis wecken und eine Lanze brechen für die Notwendigkeit von genetischen Monitoringsystemen zur Beobachtung der genetischen Vielfalt und Anpassung unserer Waldbaumarten an Umweltveränderungen wie den Klimawandel.

ETH Zürich, Universitätstrasse 16, CHN C14

23. Januar 2023, 14:15 bis 17:45 Uhr

Koordination: Jean-Jacques Thormann (HAFL), Peter Bebi (SLF/WSL) und Harald Bugmann (ETH)

Praxisrelevante Ergebnisse aus der Gebirgswaldforschung

HAFL, Länggasse 85, 3052 Zollikofen, Aula 2

DownloadAnfahrtsplan (JPEG, 61 KB)

30. Januar 2023, 14:15 bis 17:15 Uhr

Koordination: Eva Lieberherr (Politik Natürlicher Ressourcen - NARP, ETHZ) und Tamaki Ohmura (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften - WSL und NARP, ETHZ)

Der Bedarf der Gesellschaft an natürlichen Ressourcen, wie z.B. Wäldern, steigt. Der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft wird diese Ansprüche voraussichtlich noch erhöhen. Die zusätzlich erbrachten Leistungen ermöglichen es dem Forstsektor, seine Einkommensquellen zu diversifizieren, bergen jedoch aus folgenden Gründen auch Zielkonflikte und Herausforderungen:

  1. Lange Zeithorizonte und damit verbundene Unsicherheiten bei der Waldbewirtschaftung,
  2. Dringlichkeit durch zunehmende Störungen und den Klimawandel,
  3. Komplexe Wechselwirkungen zwischen Waldökosystemleistungen (WÖL),
  4. Begrenzte Fähigkeit des Waldes, Ausgleichsleistungen zu erbringen und
  5. Mangelnde Akzeptanz nicht-traditioneller Bewirtschaftungskonzepte durch den Forstsektor.

Die zu erwartenden Zielkonflikte können deshalb nur befriedigend gelöst werden, wenn die WÖL und ihre Wechselwirkungen möglichst umfassend auf allen Entscheidungsebenen sowie im öffentlichen und im privaten Sektor berücksichtigt werden. Dies erfordert ein sogenanntes «Mainstreaming von WÖL».
Das Kolloquium stellt für jeden der Mainstreaming-Schritte (Bewusstsein stärken, Ziele konkretisieren und Instrumente weiterentwickeln) ein konkretes Beispiel aus dem Schweizer Kontext vor. Die wissenschaftlichen Beiträge werden jeweils um ein Ko-Referat aus der Perspektive der Verwaltung oder der Praxis ergänzt.

ETH Zürich, CHN C14

06. Februar 2023, 14:15 bis 17:45 Uhr

teilweise auf Englisch
Koordination: Jaboury Ghazoul (Ökosystem Management, ETH Zürich), Ingo Burgert (Institut für Baustoffe, ETHZ) und Andreas Rigling (Waldökologie, ETHZ)

Das Montagkolloquium befasst sich mit Holz als erneuerbarer Ressource, dessen Bereitstellung und den Möglichkeiten Holz als Werkstoff im Bauwesen verstärkt einzusetzen. Klimawandel aber auch die vielfältigen zunehmenden Erwartungen verschiedenster Interessengruppen an den Wald und seine Leistungen wie Erholung, Schutz, naturnaher Lebensraum für Fauna und Flora stellen eine nachhaltige Holzproduktion und Verwendung von einheimischem Bauholz zunehmend in Frage. Gleichzeitig wird aus klimapolitischer Sicht eine stärkere Verwendung von Holz im Bausektor angestrebt um energieintensivere Materialien wie Beton und Stahl zu substituieren und Kohlenstoff in langlebigen Holzgebäuden zu speichern – dies als Massnahme zur Mitigation des Klimawandels.

Im kürzlich gestarteten Projekt "MainWood", einer Zusammenarbeit zwischen der ETH Zürich, der WSL, der Empa und der EPFL, sollen Optionen für den Einsatz von Holz im Bauwesen erforscht, entwickelt und getestet werden, als Beitrag für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und die Schweizer Bioökonomie. Das Projekt wird sich in den nächsten drei Jahren und darüber hinaus mit den Themen Walddynamik und -produktion, Materialverwendung und -flussszenarien, innovative Bauprodukte, Lebenszyklusanalyse und Kostenmodellierung befassen. Ziel ist es, die wichtigsten Hebelpunkte in der Wertschöpfungskette zu identifizieren, um den Einsatz von Holz im Bauwesen zu erhöhen und ökologisch optimale Szenarien für die Verwendung von Holz in der Schweiz zu entwickeln. Das Kolloquium dient als Auftaktveranstaltung von "MainWood" und umfasst fünf Präsentationen von Expertinnen und Experten aus der Forschung und Holzindustrie, welche die Rahmenbedingungen der Holzproduktion diskutieren und innovative Entwicklungen in der gesamten Wertschöpfungskette von Holz bis zum Bau darstellen, gefolgt von einer Diskussion über zukünftige Möglichkeiten und Herausforderungen eines verstärkten Einsatzes von Holz im Bauwesen.

The Monday Colloquium will focus on wood as a renewable resource, its provision and the possibilities for increasing the use of wood as a material in the construction industry. Climate change, but also the diverse and increasing expectations of various interest groups regarding the forest and its services such as recreation, protection, near-natural habitat for fauna and flora are increasingly calling into question sustainable timber production and the use of native timber. At the same time, from a climate policy point of view, greater use of wood in the building sector is being sought in order to substitute more energy-intensive materials such as concrete and steel and to store carbon in durable wooden buildings - this as a measure to mitigate climate change.
In the recently launched project "MainWood", a collaboration between ETH Zurich, WSL, Empa and EPFL, options for the use of wood in construction will be investigated, developed and tested as a contribution to a functioning circular economy and the Swiss bioeconomy. Over the next three years and beyond, the project will address forest dynamics and production, material use and flow scenarios, innovative building products, life cycle analysis and cost modelling. The aim is to identify the most important leverage points in the value chain to increase the use of wood in construction and to develop ecologically optimal scenarios for the use of wood in Switzerland. The colloquium serves as the launch event for "MainWood" and includes five presentations by experts from research and the timber industry, who will discuss the framework conditions of timber production and present innovative developments in the entire value chain from timber to construction, followed by a discussion on future opportunities and challenges of increasing the use of wood in construction.

ETH Zürich, CHN C14

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